Aus zahlreichen Gründen erreichen viele Kranke das Insel-Krankenhaus oder die wenigen vorhandenen Gesundheitsstationen auf Inhassunge nur erschwert, zu spät oder gar nicht. Die Probleme sind vielschichtig und nicht leicht zu lösen:
- Mangel an guten Transportwegen und genügend (bezahlbaren) Transportmitteln, so dass die große Mehrheit der Inselbewohner zu Fuß teils über mehrere Stunden laufen muss, um Hilfe zu erreichen.
- Fehlende Medikamente oder medizinische Ausstattung
- Mangel an gut ausgebildeten Gesundheitsmitarbeitern
- Demotivation eine Klinik aufzusuchen, da die Hoffnung auf adäquate Hilfe und Medikamente bei vorangegangenen Besuchen oftmals enttäuscht wurde
- Resignation, weil jemand so krank und geschwächt ist, dass der Patient und seine Angehörigen aufgeben und keine Hilfe erwarten.
Durch mobile Sprechstunden können viele Erkrankungen und Mangelzustände im Frühstadium erkannt und behandelt werden. Wir können damit nicht nur diejenigen erreichen, die eine Klinik gar nicht erst aufsuchen oder erreichen würden, sondern auch Vorsorge und Aufklärung direkt zur Haustür bringen. Wir sind bei diesen Einsätzen selbstversorgend und bringen alle üblichen Medikamente und Materialien mit, die wir durch Spendengelder erwerben. Im Rahmen der Praktikumszeit der Gesundheitsseminare führen wir mobile Sprechstunden durch. Je nach Kapazität organisieren wir aber auch Einsätze außerhalb der Kursmonate mit Gruppen, die im medizinischen oder zahnmedizinischen Bereich tätig sind. Der Fokus liegt dabei hauptsächlich auf Vorsorge, Erstversorgung und Therapie der häufigsten Erkrankungen mit tropenmedizinischem Fokus.
